Wie Zwischenschritte anzeigen lassen ?

[*Seno]

Hallo Leute !
Wünsche Euch allen erstmal ein Frohes neues 2007 !

Jetzt mal zu meinem Problem.

Mein Kollege hat es vor kurzem hinbekommen Zwischenschritte bei längeren Rechnungen, z.b. beim Ableiten
anzeigen zu lassen !
Leider hat er keinen blassen schimmer mehr wie er das gemacht hat !

Wisst Ihr evtl um Rat ?

Gruß Sven

[*dr.evil]

[URL]http://www.casiofans.de/cgi-bin/cutecast/cutecast.pl?session=LFrp2iLM4KIwsP8sZshYaWwgRm&forum=8&thread=932[/URL]

[Grolli]

dr.evil hat schon den entsprechenden Link mitgeteilt, das Thema wurde hier schon
sehr "heiß" diskutiert.
Fakt ist das ausgenommen von der HP-Serie keine Rechner Lösungsschritte anzeigen.
Aber auch beim HP-48 ist die Anzeige der Zwischenschritte eingeschränkt. Da ich keine HP-Rechner
besitze kann ich dazu aber nichts weiter sagen.
Selbst CAS-Software wie Mathematica, Maple, Mathcad,MuPaD die teilweise mehrere
tausend Euro kosten haben diese Funktion nicht.
Für MuPaD gibt es ein Modul, mit den man bei der Lösung von Gleichungssytemen die
Lösungsschritte anzeigen kann, aber wie gesagt nur für Gleichungssysteme.
Für die führende CAS-Software Mathematica war vor geraumer Zeit die Anzeige der Lösungsschritte
angekündigt, wurde dann aber zurückgezogen.



[Edit by Grolli on [TIME]1167764283[/TIME]]

[*l3on]

ist es nicht auch häufig so, dass die taschenrechner einfach näherungsverfahren zur bestimmung der lösungen nutzen?

[MB]

Natürlich werden im Taschenrechner meist numerische Verfahren angewandt. Bei CAS-Rechnern halte ich es allerdings für möglich, dass z.B. bei berechenbaren unbestimmten Integralen die zugehörigen bestimmten Integrale dadurch bestimmt werden, dass die Integrationsgrenzen ins unbestimmte Integral eingesetzt werden.

Ein sehr gutes PC-Programm, das komplexe Aufgaben automatisch unter Ausgabe sämtlicher Zwischenschritte ausführlich ausgibt oder auf Wunsch selbst Gelegenheit zum Üben gibt und einzelne Schritte kommentiert oder für Zwischenschritte Hinweise gibt, ist MathExperte Analysis2.
Die Bedienung ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, aber das bekommt man schnell in den Griff.

Für potentielle Abiturienten absolut empfehlenswert und auch bezahlbar.

[URL]http://62.180.107.70/produkte/produkt.asp?IDProduct=22189[/URL]

[URL]http://www.spoilie.de/shop//software/details/3815598400/MathExperte+Analysis+2.html [/URL]

[geändert von MB am [TIME]1167789544[/TIME]]

[neanderix]

Erstellt von Grolli

Fakt ist das ausgenommen von der HP-Serie keine Rechner Lösungsschritte anzeigen.
Aber auch beim HP-48 ist die Anzeige der Zwischenschritte eingeschränkt.

Richtig, der kann das nämlich gar nicht, jedenfalls nicht so, wie der OP das meiner Meinung nach meint.

Das können erst die HP 49/49+/50, aber auch die nur sehr eingeschränkt und nur für GLS - und um die Ausgabe zu verstehen, muss man sich schon recht intensiv mit dieser Funktion auseinandersetzen.

[Grolli]

Da habe ich die HP-Rechner verwechselt, mir war jedenfalls nur bekannt das die Ausgabe der
Lösungsschritte recht beschränkt war.
Für die Anzeige der Lösungssschritte bei GLS kann man bei MuPad auch ein Modul benutzen, dieses ist Freeware.
Ich persönlich halte die Anzeige von Lösungsschritten auch nicht für sinnvoll, würde sicher
mehr Schaden als Nutzen anrichten. Es kommt darauf an das der Nutzer die entsprechenden
Rechenvorgänge beherrscht und nicht noch die Lösungswege abschreibt. Der Taschenrechner sollte ja nur monotone Rechnungen abnehmen, bzw. das Tabellenbuch ersetzen (Winkelfunktionen, Logarithmus).
Die heutigen Taschenrechner, selbst die einfachen Schulrechner sind schon mit zu vielen Funktionen
überladen. Ich habe selbst schon oft sogar bei Schülern von Gymnasien festellen müssen das diese ohne
Taschenrechner selbst bei relativ einfachen Rechenoperationen Probleme bekommen (Prozentrechnung, Bruchrechnung, ...).
Aber was soll man machen, wenn Politiker z.B. in NRW der Meinung sind den Classpad schon ab 6.Klasse einzuführen, und auf der anderen Seite beschweren sich Arbeitgeber (mit Recht) das die Schulabgänger bei einfachen mathematischen-naturwissenschaftlichen Aufgaben versagen.

Ich beschränke mich hier auf die Verwendung bis zum Gymnasium, bei dem Studium sind natürlich andere Anforderungen.
Allerdings gibt es auch Studiengänge bei denen in den ersten Semestern kein TR gestattet ist. Und das hat seinen Grund.
Denn hier steht im Vordergrund der Lösungsweg, nicht so sehr das Endergebnis.
An der Universität Paderborn war es vor Jahren noch so, das bei dem Studium zum Lehramt Mathematik/Physik kein TR zugelassen wurde.

So viel zu meiner Meinung bei der Verwendung der hochgezüchteten TR im Schulunterricht.


[Edit by Grolli on [TIME]1168200664[/TIME]]

[neanderix]

Ich persönlich halte die Anzeige von Lösungsschritten auch nicht für sinnvoll, würde sicher
mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Hmm... warum? Ich jedenfalls wüsste, wofür ich eine solche Funktion einsetzen würde.

Aber was soll man machen, wenn Politiker z.B. in NRW der Meinung sind den Classpad schon ab 6.Klasse einzuführen,

Echt?! ~0

und auf der anderen Seite beschweren sich Arbeitgeber (mit Recht) das die Schulabgänger bei einfachen mathematischen-naturwissenschaftlichen Aufgaben versagen.

Habe ich nie bestritten...

Allerdings gibt es auch Studiengänge bei denen in den ersten Semestern kein TR gestattet ist. Und das hat seinen Grund.

Welchen?

Denn hier steht im Vordergrund der Lösungsweg, nicht so sehr das Endergebnis.

Da habe ich andere Erfahrung gemacht. Lösungsweg korrekt, Endergebnis nicht (zahlendreher drin), Ergebnis: 50%(!) Punktabzug
Eine Arbeit später habe ich es umgekehrt versucht (ging um numerische MAthematik):
Lösungsweg skizziert, per Heimcomputer-programm eine Lösung errechnen lassen, diese mit der max. Stellenzahl (nein, nicht der des BASIC-Interpreters) aufgeschrieben, angegeben, dass es eine *Näherungslösung* ist, nach dem skizzierten Verfahren errechnet --- und man wirft mir in der Korrektur vor, eine "Taschenrechner-Lösung" aufgeschrieben zu haben. Bewertung 0 (NULL) Punkte...
Ein Kommilitone hingegen, der NUR den lösungsweg skizzierte, ohne eine Lösung anzugeben, erhiel tdie VOLLE PUNKTZAHL

An diesem Punkt habe ich dann das Handtuch geworfen und exmatrikuliert, zumal ich auch auf Nachfrage am Lehrstuhl eher ausweichende Antworten erhielt.

Volker

[Grolli]

Das hier weiter auszudiskutieren würde auf alle Fälle den Rahmen sprengen.Es ging mir eigentlich nur darum wieder einmal aufzuzeigen (gebe zu es ist ein Lieblingsthema von mir), das in unserem Bildungssystem (in der BRD) vieles falsch läuft, und der Einsatz von hochgezüchteten TR´s teilweise ab 6.Klasse absolut falsch ist wenn nicht im Gegenzug die Lehrpläne und die Lehrer entsprechend darauf umgestellt werden (Lehrer umgestellt, blöde Formulierung).
Aber es ist im Studium ebenso wie in der späteren Arbeitswelt, man wird nicht umhin kommen sich auf seinen Chef einzustellen, das gilt auch für den entsprechenden Prof. Was der eine mit 100% bewertet sieht der andere vielleicht ganz anders. Und deshalb ein Studium abzubrechen natürlich der absolute falsche Weg. Wenn ich wie in deinem Beispiel den korrekten Lösungsweg angebe, aber dann das Endergebnis falsch ist (Zahlendreher hin oder her, numerisch gesehen eben falsch), dann ist die Bewertung mit 50% doch noch sehr gut. Stelle dir einmal so ein Ergebnis in der Praxis vor, welche Auswirkungen so ein falscher Wert haben kann ?
Aber auch solche Erfahrungen gehören zum Lernprozess dazu, gerade im Studium, manchmal sogar gewollt. Und einfach weglaufen, sprich Studium hinwerfen auf jeden Fall falsch, geht in der Arbeitswelt auch nicht.
In meinem Studium (ist allerdings schon recht lange her) , aber auch bei späteren Aufgabenstellungen in der Praxis hat nicht immer alles 100% geklappt, habe allerdings meistens einen guten Mittelweg gefunden, und so auch einen sehr guten Abschluß im Studium bekommen, und heute im Arbeitsalltag klappt dies auch recht gut.

[neanderix]

aufzuzeigen (gebe zu es ist ein Lieblingsthema von mir), das in unserem Bildungssystem (in der BRD) vieles falsch läuft, und der Einsatz von hochgezüchteten TR´s teilweise ab 6.Klasse absolut falsch ist wenn nicht im Gegenzug die Lehrpläne und die Lehrer entsprechend darauf umgestellt werden (Lehrer umgestellt, blöde Formulierung).

Hier hast du geschrieben, worauf es mir ankam: nämlich, dass es nicht generell falsch ist, sondern den derzeitigen Bedingungen, also ohne entsprechende Anpassung der Lehrpläne und Ausbildung der lehrer.

Das europ. ausland ist da weiter, siehe Österreich. An den meisten weiterführenden und berufsbildenden Schulen werden PC-CAS und CAS-TR schon seit Jahren wie selbstverständlich eingesetzt - und das sehr erfolgreich.
Konnte das einige jahre mitverfolgen, ich war Mitglied der "Derive User Group Europe"

Aber es ist im Studium ebenso wie in der späteren Arbeitswelt, man wird nicht umhin kommen sich auf seinen Chef einzustellen, das gilt auch für den entsprechenden Prof. Was der eine mit 100% bewertet sieht der andere vielleicht ganz anders. Und deshalb ein Studium abzubrechen natürlich der absolute falsche Weg. Wenn ich wie in deinem Beispiel den korrekten Lösungsweg angebe, aber dann das Endergebnis falsch ist (Zahlendreher hin oder her, numerisch gesehen eben falsch), dann ist die Bewertung mit 50% doch noch sehr gut.

Und was, wenn das Endergebnis gar nicht wirklich gefragt war?

Für mich war das Ergebnis, dass ich den Matheschein nicht mehr bekommen konnte, zumindest nicht in dem Semester, da ich die Klasurzulassung nicht bekam.

Aber auch solche Erfahrungen gehören zum Lernprozess dazu, gerade im Studium, manchmal sogar gewollt. Und einfach weglaufen, sprich Studium hinwerfen auf jeden Fall falsch,

Was wäre denn deiner meinung nach richtig gewesen? neues Semester, neues Glück, vielleicht bewertet man ja diesmal meine (mathematisch in allen Punkten korrekte1) Lösung auch als "korrekt"?

Sorry, aber mit meinen Hausaufgaben "Roulette" spielen (schaun mer mal, was raus kommt) ist nicht mein Ding. Der Chef sagt in der Regel was er will - warum zum henker, kann das ein Prof nicht?

Volker