Zitat:Da ist es dann aber aufgabe der Lehrer bzw. der Schulen, gegenzusteuern bzw. den Unterricht mit den CAS Rechnern in gescheite Bahnen zu lenken.
In Österreich ist CAS an Schulen ein recht alter Hut (die haben schon anfang der 90er mit Derive gearbeitet) und viele, wenn nicht die meisten Schulen nutzen im Unterricht auch CAS-Rechner, und zwar seit dem TI 92.
Und: dort funktioniert das.
Bedeutet aber: der Unterricht nuss umgestaltet werden. War auch in A ein Lernprozess, bei Lehrern wie Schülern, aber jetzt funktioniert das - warum geht das nicht in D?
Mit Österreich hast du absolut recht, allerdings hat man dort wie übrigens auch in Norwegen, Dänemark, Finnland schon vor über 10 Jahren erkannt das auch das Bildungssystem mit neuen Technologien arbeiten muss und hat auch entsprechend die Lehrpläne darauf ausgerichtet.
Wenn man im Unterricht die CAS-Rechner aktiv nutzen will, muss man den Unterricht wesentlich anders aufbauen, und dazu gehört es auch neben den Voraussetzungen die die Politik zu schaffen hat, das die Lehrer ihren Beitrag leisten und dazu sind viele nicht bereit. Wenn ich mir die Freizeit dieser Damen und Herren ansehe, und dagegen den Arbeitsalltag eines Ing. in der freien Wirtschaft. Ich weis worüber ich rede, in meiner Nachbarschaft wohnen 3 Lehrerfamilien. Sicherlich ist der Beruf eines Lehrers nicht mehr so
gemütlich wie er früher war, aber das trifft in der übrigen Arbeitswelt ebenso zu.
In Deutschland will die Politik einfach nichts ändern, im Gegenteil, man will den absolut falschen Weg gehen und die Bildung weiter dezentralisieren (noch mehr unterschiedliche Lehrpläne, Lehrbücher, ...). Man ist einfach nicht bereit von anderen Staaten zu lernen und deren Erfahrungen zu nutzen.
Zitat:Dieser "gute Grund" kann z.B. sein, dass der Prof/Dozent stupides Auswendiglernen für eine "fördernswürdige studentische Tugend" hält. Hat mir in einer Diskussion ein Prof vom FB BWL an der FeU Hagen mitgeteilt.
Kann deine Meinung nicht teilen. Ich möchte mich nicht zu BWL-Professoren auslassen, aber im
naturwiss.-ing.-techn.-Bereich sind TOP-Mathekenntnisse absolut Voraussetzung. In den ersten Semestern sollen diese erworben werden und auch der Nachweis geführt das man sie "drauf" hat und auch anwenden kann. Und hierbei sollen eben auch CAS-Rechner zunächst nicht benutzt werden um auch die Möglichkeit des Betruges zu minimieren. Im späteren Studium, und natürlich auch im Job spielen dann CAS-Verfahren (Maple, Mathematica,...) eine wichtige Rolle und es wird ja auch der Umgang, Anwendung gelehrt, aber eben alles zu seiner Zeit.
Auch im Bereich der allg. Schulbildung bin ich der festen Überzeugung, das solche Technologien erst im Gymnasium angewendet werden sollen, aber dann für alle Schüler und mit Lehrplänen die darauf ausgerichtet sind. Bis zur Realschule haben die Rechner im Unterricht nichts verloren, das Verständnis dieser Schülergruppe für den sinnvollen Umgang damit ist einfach nicht vorhanden (siehe Meinungen wie:
wo bekomme ich ein Spiel für meinen Classpad her, Hilfe ich brauche für mein Game ein Farbdisplay,...), und die negativen Auswirkungen wären noch größer als sie schon heute mit den Rechner sind die bereits zugelassen sind. Man solle mir einmal erklären was ein CAS-Rechner in der 7. oder 8. Klasse(Deutschland 7./8. Klasse) verloren hat, wenn die Schüler nicht einmal in der Lage sind einen einfachen Bruchterm zu lösen. Sie würden die Aufgabe in den TR eingeben und die Lösung abschreiben, und in der nächsten Kontrollarbeit sich wundern, da sie ja den Lösungsweg nicht kennen.
Zitat:Das spricht dann aber nicht gegen TR sondern eher gegen den Unterricht.
Ja, das sehe ich auch so, das Problem ist generell der Unterricht, und leider auch die fehlende Bereitschaft zu erkennen das ohne Mathematik nichts geht und darüber hinaus die Erfahrung zu machen das Mathematik auch sehr viel Spaß machen kann.
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