Ich bezweifle, dass die Taschenrechner demnächst aussterben werden. Zumindest hier in Niedersachsen sind programmierbare/grafikfähige Taschenrechner im Unterricht Standard, daran wird sich wohl nicht allzu schnell etwas ändern. Smartphones und Tablets sind da viel zu gut zum Mogeln geeignet. (Und viel zu teuer für solche Einsätze. Ich bin bis heute ohne ausgekommen, und das wird wohl noch etliche Jahre so bleiben.)
Was drahtlose Kommunikation angeht: Gibt's schon, HP-Rechner kommen seit mehr als 20 Jahren von Haus aus mit Infrarot, mit "Usinagaz" gibt es schon seit etlichen Jahren Internetzugriff (man braucht nur ein Handy mit Infrarot-Port, ein Modem mit seriellem Anschluss oder einen PC), bis zum Webserver (!) ist alles vorhanden. Aber alles, was ich davon schonmal benutzt habe, war der Webbrowser "Navigator", um mir auf der SD-Karte gespeicherte Webseiten anzusehen. (Für Infrarot sind aber ein paar HP48-Benutzer auf die Idee gekommen, den Taschenrechner in eine frei programmierbare Universalfernbedienung zu verwandeln, die dann bei Abwesenheit den Satellitenreceiver und den Videorecorder angeschaltet und die Aufnahme gestartet hat.)
HP-Rechner bringen mich zum nächsten Punkt. Es gibt viele Sachen, die mit dem Taschenrechner bis in alle Ewigkeit besser gehen werden. Ich zum Beispiel brauche eine echte Tastatur, nicht so einen Touchscreen, sonst fühle ich den Anschlag nicht richtig, und besonders die HP-Taschenrechnertastaturen wurden häufig gelobt. Programmierung auf dem Gerät selber habe ich auf den Smartphones/Tablets noch nicht gesehen, genauso wie akzeptable Mathe-Software (Vorsicht: ich habe keines, weiß also nicht besonders viel darüber). All das bieten unsere GTRs "out of the box".
Außerdem würde ich mich auf den Smartphones/Tablets, wenn es doch Programmierung auf dem Gerät selber gibt, ziemlich eingesperrt vorkommen (->nativer Code mit Android? Nee, nur was Java-ähnliches). Auf meinem HP-Rechner schreibe und kompiliere ich Assembler-Code.
Farbdisplay? Ganz nett, verlangt aber nach mehr Rechenleistung und Speicher, als Taschenrechner üblicherweise haben - schließlich haben sie einen Stromverbrauch deutlich unter den Smartphones und Tablets. Wenn man jetzt noch einen mittelgroßen Lithium-Ionen-Akku in den GTR stopft, hält er ewig. ;) Mehr als 8-Bit-Farbe brauche ich jedenfalls nicht, um glücklich zu sein.
Zu guter Letzt: Programmieren lernen kann man am besten mit einem kleinen, übersichtlichen System, denke ich. Zum Beispiel mit einem grafikfähigen Taschenrechner. (Casio-Basic war mein Einstieg, MLC kam danach, dann landete ich bei C - auch zuerst nur für den Taschenrechner.)