von elias.koegel » Sa 15. Jan 2011, 20:30
Schlecht oder falsch ist die Entscheidung für einen TI89 bestimmt nicht. Genausowenig wie für den ClassPad oder den HP. Viel rechnen können alle von denen und CAS haben auch alle. Standardoperationen wie Differentation oder Integration, normale Matrizenrechnung oder Rechnung mit komplexen Zahlen sollte mit alle funktionieren. Aber vorsicht: ich besitze keinen der genannten Modelle. Bisher habe ich sie nur auf dem PC simuliert angetestet und sehe, was meine Komilitonen damit machen können. Was ein TR im Detail kann, kannst du in den nachlesen.
Programmierbar sind die Modelle auch. Wobei sich natürlich die Art der Programmierung und die Programmiersprachen unterscheiden. (Alleine bei Casio gibt es CasioBasic und das SDK für C)
Einsteigerfreundlich: Den ClassPad würde ich aus dem Bauch heraus als etwas einsteigerfreundlicher als den TI einschätzen, da er diese spezielle Bildschirmtastatur hat. Aber die Bedienung ist letztenendes trotzdem immer wieder gleich. Es werden Funktionen eingegeben mit den Parametern.
Der HP hat noch den Vor- oder auch Nachteil, dass alle Tasten sehr oft belegt sind. Da muss man sich zwar viel merken, wenn man aber weiß wie, hat man die gewünschte Funktion sehr schnell erreicht.
Der TI hat auch viele Tasten. Das Wichtigste kann man fast blind bedienen.
Der ClassPad hat die Bildschirmtastaur, welche für mich erstmal eher als Nachteil zählt. Aber wie gesagt, ich habe noch nicht damit gearbeitet. Blind bedienen ist bei Bildschirmtastaturen prinzipiell nicht möglich. Dafür sieht man aber immer, was welche "Taste" bewirkt.
Insgesamt gilt aber, dass alle diese TRs nicht leicht zu bedienen sind. Alle erfordern eine entsprechende Einarbeitungszeit, in der viel probiert werden muss. Und ich erlebe das mit einer Nachhilfeschülerin (kurz vor Abi): Durch den TI89 hat die nie richtig Kopfrechnen gelernt. Manchmal mache ich mit ihr Wettbewerbe. Wir überlegen uns gemeinsam den Ansatz für die Aufgabe. Dann berechnet sie den Wert mit Ihrem GTR und ich rechne per Zettel und Stift. Meist bin ich schneller. Und vor allem ist ihr Ergebnis häufiger falsch. Meistens nur Tippfehler, oder nicht gewusst, wie was einzugeben ist, oder der Taschenrechner gibt nur "Keine Lösung" aus und sie weiß nicht, wie das zu interpretieren ist. Wenn man aber schon nicht weiß, wie man eine Aufgabe ohne Taschenrechner lösen kann, kann man diese Probleme auch nicht erkennen und gegensteuern. Deswegen gibt auch keiner der TRs die Einzelschritte aus. TRs sind dafür konstruiert, jemanden, der weiß wies geht, die lästige Arbeit abzunehmen. Aber nicht dafür, jemanden, der nicht weiß, wies geht, zu erklären, was er macht. (Er macht es idR sowieso ganz anders)
Schlusswort: Bleib ruhig bei deiner Wahl. Wenn er dir mehr zusagt, dann wäre es blödsinn, was anderes zu nehmen. Du würdest dich dann immer an der Entscheidung zweifeln. Du bekommst damit auf jeden Fall ein gutes Gerät, mit dem du für die normalen Aufgaben im Studium mehr als ausreichend gerüstet bist.